Das Lipödem ist zum derzeitigen Stand der medizinischen Forschung nicht heilbar. Therapien zielen deshalb vor allem auf eine Linderung der Beschwerden und die Erhöhung der Lebensqualität ab. Hier wird die sogenannte Komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Behandlung, die auf mehreren Therapieformen beruht.
- Manuelle Lymphdrainage
Bei dieser physiotherapeutischen Therapie wird der Abfluss der Lymphflüssigkeit angeregt.
- Physiotherapie
Auch mit gezielter Krankengymnastik wird der Bildung eines Lymphödems vorgebeugt.
- Kompressionstherapie mit Bandagen und Kompressionsstrümpfen
Zur Linderung der Schmerzen, zur Stützung des Gewebes und zur Förderung der Durchblutung wird die Behandlung mit medizinischen Bandagen und Kompressionsstrümpfen aus dem Sanitätshaus angewendet.
- Sport und Ernährung
Vor allem bei noch gering ausgeprägten Beschwerden kann moderater Ausdauersport und eine gesunde, ausgewogene Ernährung dazu beitragen, das Fortschreiten der Fettverteilungsstörung zu verlangsamen.
- Hygiene und Pflege
Aufgrund der Hautspannung und Fettüberlappung ist eine besondere Pflege und Hygiene der Haut wichtig.
Neben der konservativen Behandlung hat sich außerdem eine chirurgische Behandlungsmethode als erfolgreich erwiesen: die Fettabsaugung – in der Fachsprache als Liposuktion bezeichnet. Dabei werden die Fetteinlagerungen in einem speziellen Verfahren entfernt beziehungsweise mit einer medizinischen Sonde abgesaugt. Die Behandlung findet meist unter örtlicher Betäubung statt und sollte nur in einer spezialisierten Klinik durchgeführt werden. Die chronische Fettverteilungsstörung ist eine Krankheit, die Betroffene aufgrund der Schmerzen und der optischen Sichtbarkeit auch seelisch stark belastet. Depressionen und andere psychische Erkrankungen treten bei Frauen mit Lipödem sehr häufig auf. Daher kann auch eine psychotherapeutische Begleitung oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe sinnvoll sein.