Was man einst nur aus Science-Fiction-Filmen kannte, wird mehr und mehr Realität. Viele Prothesen funktionieren heute mit technisch ausgefeilter Robotik und lassen aus Menschen sogenannte Cyborgs (teils Mensch, teils Maschine) werden. Klingt ein wenig verrückt, ist aber näher betrachtet bereits Wirklichkeit, denkt man an technische Implantate wie Herzschrittmacher oder künstliche Gliedmaßen, die im medizinischen Bereich schon lange zum Einsatz kommen. Die modernen Beinprothesen von heute sind echte Workaholics, die unentwegt mit Prozessoren und Sensoren die Kräfte messen, die gerade auf das künstliche Bein einwirken. Auch in welchem Maße ein künstliches Kniegelenk gebeugt ist, misst die Prothese. Ohne Zutun des Trägers passt sich die Steuerung entsprechend an und simuliert so den natürlichen Bewegungsablauf.
Intelligente Prothesen gibt es auch für fehlende Hände oder Arme. Myoelektrische Prothesen sind eine zukunftsträchtige Lösung, da sie mit Intuition auf die Körperbewegungen des Trägers reagieren und sich entsprechend anpassen. Gesteuert werden sie über ausgesendete Muskel- oder Nervenimpulse. Verschiedene Forschungsgruppen arbeiten aktiv daran, den Einsatz von Roboterhänden auf die Spitze des Machbaren zu treiben, um damit das Leben vieler Menschen zu erleichtern.
An der Medizinischen Hochschule Hannover beispielsweise, entwickelt ein Forschungsteam gerade eine Roboterhand mit neuartigem System. Mit ihr ist es erstmals möglich, die Bewegungen aller Finger gleichzeitig und intuitiv mit nur einem Motor zu steuern. Durch eine spezielle Fingerkonstruktion passt sich die Hand automatisch an die unterschiedlichsten Formen wie rund, eckig oder flach an. Das mühsame Erlernen verschiedener Greifmuster entfällt somit und Dinge, wie eine Zeitung umblättern, heruntergefallenes Münzgeld aufheben oder ein Getränk einschenken, könnten mit dieser Innovation schon bald Alltag sein.