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Orthopädische Einlagen

Orthopädische Einlagen dienen nicht nur dem Fußkomfort, sondern auch der Therapie verschiedener Fußfehlstellungen oder Haltungsprobleme.

Einlagesohle für Kinder
© Schein Orthopädie Service KG

Wie maßangefertigte Einlegesohlen Ihre Gesundheit unterstützen

Viele Menschen unterschätzen die Bedeutung der Füße für Gesundheit und Wohlbefinden des gesamten Körpers. Unsere Füße tragen das Gewicht unseres Körpers und haben eine Auswirkung auf den gesamten Bewegungsapparat. So dienen orthopädische Einlagen nicht nur dem Fußkomfort, sondern auch der Therapie verschiedener Fußfehlstellungen oder Haltungsprobleme.

Was sind orthopädische Einlagen?

Unter orthopädischen Schuheinlagen versteht man spezielle Einlegesohlen für die Schuhe, die einem medizinischen Zweck dienen. Sie werden vom Orthopädieschuhtechniker individuell für den Patienten hergestellt. Die Fußbettung wird auf die Füße und das Therapieziel zugeschnitten. Durch ausgleichende, stützende und polsternde Funktionen können die Einlagen den Bewegungsapparat und bestehende orthopädische Probleme positiv beeinflussen. Die Schuhe mit den orthopädischen Einlagen sollten nach der Anfertigung möglichst täglich getragen werden, um von der Wirkung zu profitieren. Orthopädische Einlagen werden wie eine zweite Sohle in die Schuhe gelegt und sind für das Umfeld unsichtbar.

Bei welchen Beschwerden helfen orthopädische Einlagen?

Schmerzen an den Füßen, schwere Beine oder Schwierigkeiten beim Gehen sind erste Anzeichen, mit denen Sie sich an einen orthopädischen Facharzt wenden sollten. Auch bei der Therapie von Hüft- oder Rückenschmerzen helfen orthopädische Einlagen, wenn eine Fußfehlstellung oder ein Beinlängenunterschied die Ursache für die Beschwerden ist. Besonders gute Ergebnisse werden bei Kindern erzielt, da sich Fehlstellungen hier noch dauerhaft korrigieren lassen.

Es gibt viele medizinische Indikationen, bei denen die/der Patient:in von Einlegesohlen profitieren kann:

  • Fußfehlstellungen
  • Fehlstellung der Großzehe (Hallux Valgus)
  • Arthrose im Großzehengrundgelenk (Hallux rigidus)
  • Knick-Senk-Fuß
  • Plattfuß
  • Hohlfuß
  • Fersensporn
  • Spreizfuß
  • Sensible Fußsohlen bei Diabetes-Patienten
  • Sprunggelenksprobleme
  • Fuß- und Beinlängenunterschiede
  • Einlageversorgung bei Rheuma

Welche orthopädischen Einlegesohlen gibt es?

Je nach medizinischer Indikation gibt es verschiedene medizinische Einlagen. So werden Einlegesohlen verwendet, um den Fuß nach einer Operation ruhigzustellen oder um das Gangbild und die Körperhaltung zu verbessern. Es gibt stützende Einlagen, die eine stabilisierende Wirkung auf die Füße haben. Zum Ausgleich von Längenunterschieden von Beinen und Füßen werden korrigierende Einlagen verwendet. Auf diese Weise können Fehlhaltungen wirkungsvoll ausgeglichen und Haltungsschäden vermieden oder abgemildert werden. Auch bei Fußproblemen wie dem Fersensporn kommen medizinische Einlagen zum Einsatz.

Als besondere Einlagen-Form dienen sensomotorische (propriozeptive) Einlagen dazu, die Muskeln und Sehnen des Fußes mithilfe von Druckpolstern gezielt zu stimulieren und damit eine Stärkung der Muskulatur zu erwirken.

Insbesondere beim Sport ist die Belastung auf den Fuß sehr hoch, in der Folge ermüdet die Muskulatur schneller. Spezielle Sporteinlagen stabilisieren den Bewegungsablauf und dämpfen dabei gleichzeitig die Stöße ab. Sporteinlagen sind daher eine präventive Maßnahme.

Aus welchem Material bestehen medizinische Einlagen?

In der Orthopädie-Schuhtechnik werden verschiedenen Materialien eingesetzt. So werden beispielsweise Einlagen aus Carbon oder thermoplastischem Kunststoff häufig verwendet, um eine Beinfehlstellung auszugleichen. Andere Einlagen bestehen aus Schaumstoff oder Kork. Oft werden Einlagen in einer Sommervariante und einer wärmeren Wintervariante angefertigt, dabei kommt unterschiedliches Material zum Einsatz.

Wie bekommt man medizinische Einlagen?

Für den Therapieerfolg sind individuelle Einlagen wichtig, die speziell für die Füße und die medizinische Indikation der Patientin bzw. des Patienten angefertigt werden. One-Size-Einlagen aus dem Schuhgeschäft dienen dem allgemeinen Fußkomfort, aber nicht der gezielten orthopädischen Therapie. Maßangefertigte Einlagen sind hochspezifische medizinische Hilfsmittel und werden ärztlich verschrieben. Der/die Orthopäd:in führt eine eingehende Untersuchung durch, bei der unter anderem die Gelenke und die Stellung der Füße sowie eventuelle Druckstellen kontrolliert werden.

Bei einer Messung des Fußdrucks und einer Gangbildanalyse können weitere Erkenntnisse gewonnen werden. Je nach Art der Beschwerden können zur Diagnose auch bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen herangezogen werden. So kann der/die Orthopäd:in eine differenzierte Diagnose erstellen. Auf Basis dieser Diagnose verschreibt er/sie eine bestimmte Art von orthopädischen Einlagen.

Mit den entsprechenden Unterlagen und der ärztlichen Verordnung wendet sich der/die Patient:in an die Orthopädieschuhtechnik im Sanitätshaus. Nach einem kurzen Vorgespräch zum empfohlenen Einlagetyp und Therapieziel werden die Füße vermessen. Die Vermessung erfolgt anhand eines digitalen Fuß-Scans oder alternativ als Schaumabdruck (auch Blauabdruck oder Gipsabdruck). Auf Basis dieser Daten wird die passgenaue Einlage erstellt. Im Anschlusstermin wird die Passform bei der Anprobe genau überprüft. Dabei werden die favorisierten Schuhe, in denen die Einlegesohlen getragen werden, mitgebracht.

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Video: Versorgung mit orthopädischen Schuheinlagen - Sanitätshaus REHA aktiv 2000

Was kosten orthopädische Einlegesohlen?

Der Anfertigungsprozess orthopädischer Schuheinlagen ist individuell und sehr aufwändig. Da es sich um medizinische Hilfsmittel handelt, die ärztlich verschrieben werden, trägt die Krankenversicherung die Kosten. Der/die Patient:in leistet lediglich die gesetzliche Zuzahlung von 10 Prozent, maximal aber 10 Euro. Zwei orthopädische Einlagen pro Jahr werden von den Krankenkassen übernommen. Die Lebensdauer von orthopädischen Einlagen ist abhängig von Gewicht, Pflege und allgemeinem Umgang. Daher ist es sinnvoll, sie regelmäßig und fachmännisch überprüfen zu lassen (empfohlen nach einem halben Jahr Tragezeit) und bei Bedarf zu erneuern.

Was ist beim Gebrauch der Einlagen wichtig?

Wichtig ist zunächst, dass die orthopädischen Einlagen wirklich täglich verwendet werden. Die besten Schuheinlagen können nicht optimal wirken, wenn sie nicht zum Einsatz kommen. Die richtige Pflege sorgt als i-Tüpfelchen für eine lange Lebensdauer.

  • Lüften: Nach dem Tragen sollten die Einlagen gelüftet werden (bei nicht herausnehmbaren Sohlen die Schuhe weit öffnen).
  • Hitze meiden: Die Einlagen sollten keiner Hitze ausgesetzt werden (Sonneneinstrahlung, Trockner, Heizung).
  • Leder: Um die Eigenschaft von Leder lange zu erhalten, können Einlagen aus Leder mit warmem Wasser oder Lederpflegemittel gereinigt werden (anschließend gut trocknen lassen).
  • Waschen: Je nach Material klärt das Personal im Sanitätshaus darüber auf, wie die Einlage zu reinigen ist.

Im Alltag sollte die Fußgesundheit auch weiterhin im Fokus stehen:

  • Laufen Sie möglichst oft barfuß, dies ist gesund für Muskeln, Sehnen und das Fußgewölbe
  • Verzichten Sie möglichst oft auf Schuhe mit hohem Absatz, um einer Fehlbelastung entgegenzuwirken
  • Legen Sie Ihre Füße regelmäßig hoch, um die Durchblutung zu fördern
  • Pflegen Sie Ihre Füße mit Fußbädern und Massagen

 

Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung von Schein Orthopädie Service KG und REHA aktiv 2000 GmbH.