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Hilfsmittelversorgung endlich in den Fokus rücken

rehaVision 2025: rehaVital drängt auf weniger Bürokratie

Auf dem Branchenkongress der rehaVital wurde erneut deutlich: Obwohl die Versorgung mit Hilfsmitteln eine zentrale Säule in der Gesundheitsversorgung ist, bleibt sie in der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion weitgehend unbeachtet – mit gravierenden Folgen für Inklusion, Versorgungssicherheit und den Erhalt von Fachkräften. 

„Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, zeigte sich in seiner Eröffnungsrede zur rehaVision 2025 im Hamburger Curiohaus erstaunt über die geringe Beachtung der Hilfsmittelversorgung in der politischen Debatte: „Der medizinische Fortschritt eröffnet neue, faszinierende Möglichkeiten zur Behandlung bislang unheilbarer Erkrankungen. Gleichzeitig gerät unser Gesundheitssystem zunehmend an seine Belastungsgrenzen. Deshalb brauchen wir eine offene gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir unsere Ressourcen im Gesundheitswesen klug, gerecht und verantwortungsvoll einsetzen. Der Hilfsmittelbranche kommt dabei eine zentrale Rolle zu.“

„Hilfsmittel bilden einen wesentlichen Pfeiler der Gesundheitsversorgung und sind unter anderem unabdingbar für den Ausbau der ambulanten Versorgung und eine bessere Inklusion. Die wohnortnahe Hilfsmittelversorgung durch die Sanitätshäuser verbessert die Lebensqualität von Millionen Patientinnen und Patienten und vermeidet teure Folgeerkrankungen gerade bei chronischen Erkrankungen,“ sagt rehaVital-Geschäftsführer Jens Sellhorn. 

Der bundesweite Verbund rehaVital, bestehend aus über 130 Sanitätsfachhäusern an 950 Standorten, warnt in diesem Zusammenhang vor den gravierenden Folgen übermäßiger Bürokratie. Sie treibt vermeidbare Kosten in die Höhe, fesselt Fachkräfte an ineffiziente Verwaltungsaufgaben und gefährdet die wohnortnahe Versorgung. Ein durchdachter Abbau bürokratischer Hürden in der Hilfsmittelversorgung ist somit keine Nebensache, sondern die Grundlage für ein nachhaltiges Gesundheitssystem.

Politik muss handeln, um die Versorgungsqualität zu sichern
rehaVital fordert daher die Politik auf, die Hilfsmittelversorgung in die Maßnahmen zum Bürokratieabbau einzubinden. 

Der Verbund schlägt dafür vor: 

• einen verbindlichen administrativen Rahmenvertrag, der Leistungserbringer entlastet, 
• die konsequente Digitalisierung der Abrechnung,
• den Abbau von unnötigen Doppelprüfungen in Betrieben bei der Präqualifizierung,
• einheitlich niedrige Mehrwertsteuersätze auf Hilfsmittel,
• die Abschaffung der Retaxierung bei Formmängeln,
• die stärkere Einbindung der fachlichen Expertise der Hilfsmittelleistungserbringer bei gesundheitspolitischen Reformen.