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Kennzeichen hoher Qualität in der Hilfsmittelversorgung: Individualität, Variabilität und Haltbarkeit

Seit vielen Jahren kursiert die Frage, wie Qualität in der Hilfsmittelversorgung gemessen werden kann. Diese Kriterien für die Qualität der Hilfsmittelversorgung zu definieren war das Anliegen, mit welchem sich die rehaVital Gesundheitsservice GmbH, der Medizintechnik-Industrieverband SPECTARIS und der Bettenhersteller Burmeier an die FH Bielefeld gewandt haben, um auf Grundlage der InGeTec-Delphi-Studie von 2021 eine Folgestudie zur Konkretisierung dieser Ergebnisse auf den Weg zu bringen.

Zur REHACARE in Düsseldorf, der internationalen Fachmesse für Rehabilitation und Pflege, werden die Ergebnisse dieser neuen Studie vorgestellt. „Es überrascht nicht, dass ganz oben auf der Liste der Qualitätskriterien die Passgenauigkeit, eine hohe Verarbeitungsqualität sowie die Haltbarkeit des Hilfsmittels stehen“, so Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS. Für die Qualität einer Hilfsmittelversorgung spiele darüber hinaus insbesondere die individuelle Beratung durch den Hilfsmittelleistungserbringer eine herausragende Rolle. Befragt wurden im Rahmen der Studie Nutzer:innen (Versicherte und Angehörige), ärztliche wie auch nicht-ärztliche Leistungserbringer, Hersteller und Kostenträger.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen deutlich, dass die Anforderungen an eine Versorgung mit Hilfsmitteln im Alltag über eine Pauschalversorgung mit Standard-Hilfsmittelprodukten hinausgehen können. „Menschen, die von Krankheiten oder altersbedingten Einschränkungen betroffen sind, haben sehr individuelle  Bedürfnisse. Um ihre Lebensqualität zu erhalten und Folgeerkrankungen zu vermeiden, erwarten sie Hilfsmittel, die auf sie individuell zugeschnitten sind und somit eine gewisse Variabilität aufweisen“, erläutert  Sven  Koppelwiser, Key Account Manager bei Burmeier. Zugleich müssten diese Hilfsmittel hohen Belastungen standhalten, denn ein ständiger Austausch sei für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen organisatorisch kaum zu bewältigen. 

Allen an der Versorgung beteiligten Akteuren zeigen die Ergebnisse der Studie Ansätze auf, um künftig eine zielgerichtete und von den Versicherten akzeptierte Hilfsmittelversorgung wirtschaftlich und dennoch mit hoher Qualität zu realisieren.

Frank Keller, Business Development Manager Medizin- & Rehatechnik der rehaVital, ergänzt: „Die Studie zeigt sehr transparent, dass bei allen Befragten Hilfsmittel und Bedarf zueinander passen müssen, um eine hohe Qualität bei der Hilfsmittelversorgung zu erreichen. Gerade die Kompetenz der Sanitätshäuser, Hilfsmittel individuell nach den Bedürfnissen und medizinischen Erfordernissen der Patient:innen zu beraten und auszuwählen, ermöglicht genau diese zielgerichtete, passgenaue und ökonomisch sinnvolle Versorgung auf hohem Qualitätsniveau.“

Im ersten Schritt richtet sich aber der Appell an alle Beteiligten in der Hilfsmittelversorgung, die Qualität in den Mittelpunkt zu stellen. Nicht nur in der Produktion, sondern gerade im Versorgungsprozess gibt es hier auf allen  Seiten Handlungspotenzial. Fast nebenbei lassen sich hierdurch hochwertige und zielführende Versorgungen der Nutzer:innen sicherstellen und durch klugen Einsatz der aufgezeigten Ressourcen ökonomische und praktische Vorteile für alle Akteure erzielen.

Eine Zusammenfassung der Studie können Sie hier downloaden [Flyer]
Die gesamte Studie finden Sie hier: Qualität von Hilfsmitteln und Hilfsmittelversorgung (ISSN 1433-4461)