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rehaVital setzt mit Studie besonderes Augenmerk auf das Qualitätsverständnis in der Hilfsmittelversorgung

Um das Verständnis von Hilfsmittelqualität aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Akteure im Gesundheitswesen zusammenzufassen, hat die rehaVital Gesundheitsservice GmbH gemeinsam mit der Burmeier GmbH & Co. KG als Industriepartner eine Studie zur Qualitätsdefinition in Auftrag gegeben, deren Umsetzung von der FH Bielefeld durchgeführt wurde.

2017 trat das Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) in Kraft. Dieses enthält umfangreiche Neuerungen für die Akteure im Gesundheitswesen, insbesondere soll durch das Gesetz die Qualität von Hilfsmitteln und der damit einhergehenden Hilfsmittelversorgung langfristig optimiert werden. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Diskussionen zum Thema vonseiten der Politik aufgegriffen und in den aktuellen Gesetzgebungen der Gesundheitspolitik berücksichtig. Eine einheitliche Qualitätsdefinition ist daraus bislang noch nicht hervorgegangen, Auslegung und Kontrolle erfolgen fast ausschließlich durch die gesetzlichen Krankenkassen.

Zur Erschließung eines umfassenden Qualitätsverständnisses hat die rehaVital gemeinsam mit seinem Industriepartner, dem Hersteller von Pflegebetten Burmeier GmbH & Co. KG und der FH Bielefeld eine Studie zur Qualitätsdefinition durchgeführt. Die Studie verfolgte dabei zwei Ziele. Zunächst sollten die unterschiedlichen Blickwinkel der Akteure aus dem Gesundheitswesen zusammengetragen werden, um einen gemeinsamen Nenner zu bilden. Darauf aufbauend wurden Kriterien erörtert, welche die Hilfsmittelqualität beeinflussen. Als methodische Umsetzung wurde eine Delphi-Studie als dreistufige Befragung durchgeführt. Bei den Befragten handelte es sich um Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen der Hilfsmittelversorgung.

Aus den Ergebnissen der Befragung geht ein umfangreiches Kategoriensystem relevanter Kriterien hervor. Das Spektrum umfasst dabei technische und funktionale Kriterien von Hilfsmitteln, darüber hinaus aber auch die bedarfsgerechte Versorgung sowie den Serviceumfang. Zusammenfassend berücksichtigt das Kategoriensystem neben der eigentlichen Produktqualität zudem die Prozess- und die Ergebnisqualität. Weiterhin wurde ein erster Vorschlag für eine Definition von Hilfsmittelqualität entwickelt: „Hilfsmittelqualität stellt ein komplexes Ziel im Bereich der Hilfsmittelversorgung dar, das sich nicht nur in der Qualität eines Produktes zeigt, sondern zudem in der Qualität des Prozesses und der Ergebnisqualität und von verschiedenen beteiligten Akteuren, wie Leistungserbringern, Kostenträgern und Nutzer:innen, auf verschiedenste Weise abhängig ist und beeinflusst wird.“

Das erarbeitete Kategoriensystem bildet den ersten Schritt zur Herstellung eines wissenschaftlich erhobenen Qualitätsverständnisses und dient als Grundlage für die bevorstehende Folgestudie. In dieser werden alle beteiligten Akteure des Gesundheitswesens die Kategorien im Rahmen einer repräsentativen Befragung auf ihre Wichtigkeit hin überprüfen. Die Einschätzung ermöglicht eine unabhängige wissenschaftliche Weiterentwicklung der aktuellen Datenbasis.

Als weiterer Partner für die Folgestudie konnte SPECTARIS, Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V., gewonnen werden. Der gemeinsame Projektauftakt mit Burmeier, SPECTARIS und der FH Bielefeld erfolgt noch im Januar 2022.