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Bluthochdruck – wenn das Herz-Kreislauf-System Alarm schlägt!

Bluthochdruck ist eine schleichende Gefahr, denn die ersten Anzeichen sind kaum merklich. Wir verraten Ihnen Indikatoren und Vorbeugemaßnahmen.

Blutdruck messen: Prävention
© MART PRODUCTION | iStock

Damit das Blut in die Zellen gelangen kann, ist ein bestimmter Druck erforderlich, der durch das Zusammenziehen und Entspannen des Herzens erzeugt wird. Vorsicht ist geboten, wenn der Blutdruck auch im Ruhestand dauerhaft einen Wert 120/80 mmHg übersteigt. Denn bei Bluthochdruck fließt das Blut mit zu hohem Druck durch die Adern.

Das tückische Problem: Anfangs bereitet Bluthochdruck kaum merkliche Beschwerden. Was zur Folge hat, dass er lange Zeit unerkannt und unbehandelt bleibt. Jeden Tag ein zu hoher Druck im Kreislauf, kann das Herz nicht aushalten, was sich auf die lebenswichtigen Organe auswirkt. Außerdem verkalken die Gefäße vorzeitig. Bluthochdruck ist mit Abstand die führende Ursache von Herz- und Kreislaufkrankheiten wie z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall.

Manchmal wird Bluthochdruck erst durch einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder andere schwere Komplikationen diagnostiziert. Deshalb ist es sehr wichtig, auf Bluthochdruck-Symptome zu achten und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Gehen Sie unbedingt zum Arzt, wenn Sie Veränderungen spüren wie: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen oder -stolpern, Kurzatmigkeit bei Belastung, Nervosität und Schlafstörungen. Weitere Krankheitszeichen hängen von möglichen Gefäß- und Organschäden durch den erhöhten Druck ab.

Zur Info: Ein normaler Blutdruck liegt bei Erwachsenen systolisch unter 120 mmHg und diastolisch unter 80 mmHg. Früher galt ein Blutdruck als hoch, wenn beispielsweise der systolische Wert über 160 mmHg lag. Heute spricht man bereits bei Werten von über 120/80 mmHg von Bluthochdruck, genauer: wenn der systolische Wert über 120 mmHg oder der diastolische Wert über 80 mmHg liegt – oder wenn beide Werte erhöht sind.

So lassen sich schwerwiegende Folgen erkennen und vorbeugen

Gesetzlich Krankenversicherte haben ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf einen „Gesundheits-Check-up“. Diese Untersuchung soll frühzeitig Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen aufdecken. Im Rahmen des Check-ups wird unter anderem der Blutdruck gemessen sowie Blut und Urin untersucht.

1. Herzrhythmusstörungen

Vorhofflimmern gehört zu den Herzrhythmusstörungen, bei denen es zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen und dadurch zu einem folgenschweren Schlaganfall kommen kann. Durch das Flimmern der Vorhöfe wird die Pumpfunktion des Herzens gestört, sodass das Blut nicht mehr vollständig aus den Vorhöfen in die Herzkammern bewegt werden kann. Das führt zu einer Stauung in den Vorhöfen. Die Folge der Stauung ist, dass das Blut verklumpt und sich daraus Blutgerinnsel bilden. Löst sich ein Gerinnsel, wandert es mit dem Blutstrom ins Gehirn und verschließt Blutgefäße. Darum sollten Sie bei typischen Symptomen unbedingt einen Arzt aufsuchen: Herzstolpern oder -rasen, Schwindel, Atemnot, Abgeschlagenheit, gelegentliche Brustschmerzen und Beklemmungs- oder Angstgefühl. 

2. Diabetes 

Menschen mit Diabetes erleiden mehr als doppelt so häufig einen Schlaganfall als nicht Betroffene. Der Grund dafür ist, dass der erhöhte Zuckerspiegel die Gefäße schädigt und die Ablagerung von Plaques fördert. Oftmals haben Diabetiker noch weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfette. Grundsätzlich sollten Betroffene darauf achten, dass ihre Blutzuckerwerte immer gut eingestellt sind. 

3. Übergewicht

Übergewicht führt zu höherem Blutdruck und zu erhöhten Blutfetten – Faktoren, die ebenfalls einen Schlaganfall begünstigen. Paradoxerweise überleben übergewichtige Menschen einen Schlaganfall eher als Normalgewichtige und haben danach weniger dauerhaft bleibende neurologische Schäden. Man nimmt an, dass mit dem Übergewicht vermehrt Entzündungssubstanzen gebildet werden, die die Gefäße schädigen und daher einen Schlaganfall oder Herzinfarkt auslösen kann. Kommt es tatsächlich zu einem Schlaganfall, führen diese Entzündungssubstanzen zu einer schnelleren „Abräumung“.

rehaVital-Tipp: Auch für ältere Menschen ist es sinnvoll, Übergewicht abzubauen. Allerdings sollten sie darauf achten, nicht zu sehr an Muskelmasse zu verlieren. 

4. Rauchen

Bei Rauchern besteht ein doppelt so hohes Risiko für Bluthochdruck als bei Nichtrauchern. Nikotin verengt die Blutgefäße, was die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt und zum Verschluss von Blutgefäßen führen kann. Außerdem können die roten Blutkörperchen durch das Rauchen weniger Sauerstoff transportieren, sodass das Knochenmark deswegen nur noch mehr rote Blutkörperchen bildet. Als Folge wird das Blut dickflüssiger und die Gerinnselbildung nimmt zu. Die gute Nachricht: wenn Sie aufhören zu rauchen, verringern Sie nicht nur das Auftreten von Bluthochdruck, sondern auch das Schlaganfall-Risiko.

5. Alkohol

Menschen, die übermäßig Alkohol trinken, haben häufig einen zu hohen Blutdruck. Es kommt zur Gefäßverkalkung. Durch die Ablagerungen an den Gefäßwänden verengen sich die Arterien und verlieren an Geschmeidigkeit, was wiederum den Blutdruck noch weiter erhöht und einen Teufelskreis einleitet. Bei einem kompletten Gefäßverschluss wird nachfolgendes Gewebe nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es droht der Infarkt. Arteriosklerose ist die Hauptursache für Herzinfarkt, Schlaganfall sowie andere folgenschwere Durchblutungsstörungen. 

6. Bewegung

Mit ausreichender Bewegung helfen Sie Ihrem Körper, gesund zu bleiben. Außerdem bauen Sie Übergewicht ab, verbessern den Blutdruck und die Blutfettwerte und halten die Gefäße elastisch. Ideal ist eine Ausdauerbelastung, bei der man leicht ins Schwitzen kommt, beispielsweise Walken, Schwimmen oder schnelles Spazierengehen. 

7. Cholesterinspiegel

Hohe Cholesterinwerte steigern die Gefahr von Ablagerungen in den Blutgefäßen. Als schädlich gelten dabei erhöhte LDL-Cholesterin-Werte. Eine gesunde Lebensweise, insbesondere eine ausgewogene Ernährung und reichlich Bewegung, können die Cholesterinwerte und Blutfettwerte günstig beeinflussen.

8. Gesunde Ernährung

Die Mittelmeerkost ist für die Gefäße generell die gesündeste Art der Ernährung. Das bedeutet viel Obst, Gemüse und Nüsse. Olivenöl anstatt Butter zum Braten, weniger Wurst und Fleisch, dafür mehr Fisch. Sicherlich darf man auch mal über die Stränge schlagen. Es kommt vielmehr darauf an, sich insgesamt gesund zu ernähren. 

9. Stress vermeiden

Hin und wieder einmal Stress, ist nichts Besorgniserregendes, er kann sogar motivieren. Dauerstress hingegen erhöht den Blutdruck. Damit ist Stress ein indirekter Risikofaktor für einen Schlaganfall. Ein Allheilmittel gegen chronische Belastung gibt es allerdings nicht. Wichtig ist, herauszufinden, was der Psyche positiv hilft – beispielsweise Sport, ein interessantes Hobby oder Entspannungsübungen. 

Symptome für einen Schlaganfall – wenn jede Sekunde zählt

Oftmals kündigt sich ein Schlaganfall durch Vorboten an, die meisten treten jedoch unerwartet mit sehr deutlichen Symptomen auf. Dann zählt jede Sekunde und es gilt, unverzüglich Hilfe zu holen. Eine gute Methode, die typischen Symptome eines Schlaganfalls im Kopf zu behalten ist der sogenannte FAST-Test

  • F steht dabei für Face, also für das Gesicht: Häufig treten dort Halbseitlähmungen auf. Bittet man sein Gegenüber zu lächeln und ein Mundwinkel hängt dabei herunter, spricht dies für ein Auftreten des Symptoms.
  • A steht für Arms: Kann der Gegenüber seine Arme nicht koordiniert nach vorne ausstrecken und die Handflächen nach oben drehen, kann dies für einen Schlaganfall sprechen.
  • S steht für Speech: Bei einem Schlaganfall treten häufig Sprachstörungen auf. Klingt die Sprache verwaschen, kann dies eine solche Störung sein.
  • T steht für Time: Wenn eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, spielt der Faktor Zeit eine große Rolle. Wählen Sie sofort die 112 und schildern Sie die Symptome.
     

rehaVital-Tipp: Wenn Sie bei sich oder anderen diese Symptome bemerken, sollten Sie sie ernst nehmen. Denken Sie daran, dass es ein Schlaganfall sein könnte und dann jede Sekunde zählt. 
Quelle: Schlaganfall richtig erkennen

Für die Behandlung von Bluthochdruck ist es nie zu spät

Wichtig ist: Nehmen Sie die Erkrankung ernst und werden Sie aktiv. Wer einen erhöhten Blutdruck hat, kann selbst einiges tun, um ihn zu senken. Eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung können dazu beitragen. Außerdem gibt es wirksame Medikamente, die Folgeerkrankungen vorbeugen können. Doch bevor man sich für eine medikamentöse Therapie entscheidet, lohnt es sich, erst einmal die Vor- und Nachteile abzuwägen – dabei sind Ihnen unsere rehaVital Sanitätshäuser sehr gern behilflich.