Zum Hauptinhalt springen

Brustkrebs – Unterstützende Hilfsmittel während und nach der Therapie

Fast jede Frau kennt eine andere Frau in ihrem näheren Umfeld, die an Brustkrebs erkrankt ist. Und doch – wenn es die tatsächliche Erkrankung und deren Therapie betrifft, herrscht häufig Halbwissen vor. Im Folgenden geben wir deshalb einen kleinen Überblick.

Amoena Pink October
© Amoena Medizin-Orthopädie-Technik GmbH

Fast jede Frau kennt eine andere Frau in ihrem näheren Umfeld, die an Brustkrebs erkrankt ist. Gynäkologen ermahnen, zur Vorsorge regelmäßig die Brust selbst nach Knötchen abzutasten, um frühzeitig die Bildung eines Tumors zu erkennen. Jede Frau kennt den Begriff der „Mammografie“. Das Thema „Brustkrebs“ sollte demnach in der Mitte der Gesellschaft angekommen sein.

Und doch – wenn es die tatsächliche Erkrankung und deren Therapie betrifft, herrscht häufig Halbwissen vor. So wissen viele Frauen gar nicht, welche medizinischen Hilfsmittel, in Form von speziellen BH und Brustprothesen, ihnen mittelfristig von Seiten der Krankenkasse zustehen, welche Optionen es bei welcher Operationsmethode gibt und dass die Diagnose Brustkrebs nicht gleich bedeutet, dass mit dem Tumor die ganze Brust abgenommen werden muss. Im Folgenden geben wir deshalb einen kleinen Überblick.

 

Brustkrebs – was Sie über die Erkrankung wissen sollten:

Brustkrebs ist der am häufigsten diagnostizierte Krebs bei Frauen mit jährlich 2 Millionen neuen Fällen weltweit. Im Laufe ihres Lebens erkrankt im Durchschnitt eine von acht Frauen an Brustkrebs. Statistisch gesehen wird ein Mammakarzinom bei den meisten Erkrankten im Alter zwischen 50 und 60 Jahren diagnostiziert. Dank guter Diagnostik, fortschrittlicher Möglichkeiten der Therapie und OP-Methoden, liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate der Patientinnen mittlerweile bei 90%.

Auf die Diagnose Brustkrebs folgt die operative Entfernung des Mammakarzinoms, also des Tumors, und ggf. der betroffenen Lymphknoten. Ein paar Wochen später beginnt dann eine Chemotherapie und anschließend, insbesondere bei einer brusterhaltenden Operation, eine Strahlentherapie.

Heutzutage werden etwa 70 % der Patientinnen brusterhaltend operiert, bei der der Tumor mit umliegendem Gewebe entfernt wird. In rund 30 % der Fälle wird die ganze Brust abgenommen. 40-60% der Patientinnen, die eine brusterhaltende Operation hatten, lassen sich allerdings ein zweites Mal operieren. Der Grund dafür sind Tumor-Rezidive oder ein nicht zufriedenstellendes Operationsergebnis. Letzteres trifft auf 10-40% der Frauen weltweit zu.

Da Operationen und die darauffolgenden Therapien, wie weitere OPs, Chemotherapie und Strahlentherapie, mitunter schwerwiegende Eingriffe darstellen, steigt auch das Risiko von Folgeerkrankungen. Etwa 20-30% der an der Brust operierten Frauen entwickeln im Anschluss an die Behandlung ein Arm- oder Thorax-Lymphödem, das aber nach entsprechender Diagnose gut therapiert werden kann.

OPERATIVE THERAPIEN:

  • BRUSTERHALTENDE THERAPIE (BET)
  • BRUSTENTFERNUNG (MASTEKTOMIE)
  • BRUSTAUFBAU (REKONSTRUKTION)

 

Welche Produkte unterstützen direkt nach der OP?

Nach jedem operativen Eingriff ist das Areal der Wunde zunächst geschwollen und sehr druckempfindlich. Während dieser sensiblen Phase stehen verschiedene Hilfsmittel zur Unterstützung des Heilungsprozesses zur Verfügung. Je nach Methode der Brustoperation (Mastektomie, Brusterhaltende Therapie und Rekonstruktion der Brust) gibt es unterschiedliche Hilfsmittel wie Post-OP BHs (Kompressions-BH) oder auch eine Erstversorgungsprothese. Diese können den Heilungsverlauf unterstützen und für Sicherheit und Wohlbefinden sorgen. Gerade ein gut sitzender und angepasster Post-OP BH (z.B. von Amoena), der nicht auf der empfindlichen Haut scheuert, kann die Heilung positiv beeinflussen.

Nach jedem chirurgischen Eingriff entstehen Narben. Neben der postoperativen Kompression stehen auch Narbenauflagen aus Silikon zur Verfügung. In Kombination angewendet können diese die Narbe weich und elastisch halten und damit zu einer positiven Narbenentwicklung der Haut beitragen.

 

Im Anschluss an die Wundheilungsphase (nach ca. 6 – 8 Wochen) beginnt die langfristige Versorgung mit Hilfsmitteln.

Im Sanitätshaus Ihres Vertrauens wird die erste Voll- oder Teil-Prothese aus Silikon (z.B. die Adapt Air Brustprothese) angepasst. Diese stellt die symmetrische Silhouette wieder her und ist auch medizinisch sinnvoll: Durch den Gewichtsausgleich werden die Schultern wieder gleichmäßig. Dadurch wird Langzeitbeschwerden, wie Rücken- und Nackenschmerzen sowie Haltungsschäden, vorgebeugt. Getragen wird die Prothese in einem Spezial-BH mit Prothesentaschen. Brustprothesen, z.B. von Amoena, sind in vielen Formen und Größen, klassisch und gewichtsreduziert erhältlich. Die innovative und mehrfach ausgezeichnete Adapt Air Brustprothese schmiegt sich z.B. perfekt an die Brustwand an. Die temperaturausgleichende Comfort+ Technologie erhöht den Tragekomfort. Ergänzend bietet Amoena Accessoires wie die Aqua Wave (Ideal zum Schwimmen) oder die Leisure Form (Ideal zum Schlafen) an. 

Auch auf das Tragen schöner Unterwäsche muss heutzutage nicht mehr verzichtet werden. Denn nach einer Brustoperation ist der BH mehr als nur Wäsche – er wird zu einem aktiven Teil der persönlichen Gesundheitsfürsorge und sollte die Wahrnehmung des veränderten Körpers, und vor allem auch der veränderten Brust, positiv beeinflussen. Zudem ist es wichtig, dass sich die Patientin auch nach der Operation, und später der Therapie, in ihrer Kleidung wohlfühlt. Diese Textilien sind im Vergleich zu herkömmlichen BHs speziell konstruiert, was sie deutlich bequemer macht und dafür sorgt, dass die Prothese sicher an ihrem Platz sitzt. Egal ob klassisch, elegant, nahtlos, mit hohem Ausschnitt oder zum Sport – z.B. bei Amoena-Spezial-BHs ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sie können aus einer Vielzahl von attraktiven und funktionellen Spezial- und Komfort BHs den BH wählen, der am besten zu Ihnen und Ihrem Kleidungsstil passt.

Sport und Bewegung (insbesondere Schwimmen) unterstützen die Lymphtätigkeit und können somit den Heilungsprozess fördern. Hierbei sorgen Spezial-Bademoden und Sport-BH für einen sicheren Halt der Prothese während sportlicher Aktivitäten.

 

Gut zu wissen:

Bei der Erstversorgung nach der Operation sind viele Patientinnen verunsichert und noch nicht ausreichend informiert, welchen BH und welche Brustprothese sie von ihrer Krankenkasse erstattet bekommen und an wen sie sich für die Versorgung während bzw. auch nach der Therapie wenden sollen. Deshalb finden Sie hier Antworten auf die drängendsten Fragen:

Wer übernimmt die Kosten für die Brustprothese?
Die grundlegende brustprothetische Versorgung wird von den Krankenkassen übernommen. Zu der Versorgung gehören das Hilfsmittel selbst sowie die Beratung und Anpassung im Sanitätshaus.

Woher weiß ich, in welches Sanitätshaus ich gehen muss?
In Deutschland ist Wahlfreiheit des Sanitätshauses garantiert. Sie können sich also selbst aussuchen, an welchen Hilfsmittelversorger Sie sich wenden möchten. Ihre Krankenkasse unterstützt Sie aber sicher mit einer Liste möglicher Sanitätshäuser dabei, den richtigen Versorger zu finden.

Wie hoch ist der Zuschuss bei Brustprothesenhalterungen?
Der Zuschuss kann je nach Bundesland und Krankenkasse variieren. Am besten fragen Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse nach, bevor Sie das Sanitätshaus aufsuchen.

Wie sehen die Leistungen in der Regel aus (Verordnungshäufigkeit)?

  • Erstversorgung (direkt nach der Brust OP): eine Textilprothese mit Wattefüllung, Kompressions-BH (Kompressionsbandage) mit eingenähten Taschen als Prothesenhalterung (Wechselversorgung möglich)
  • Definitivversorgung (etwa sechs bis acht Wochen nach der Operation): eine Silikonbrustprothese, Zuschuss zu zwei Spezial-BHs mit eingenähten Taschen als Prothesenhalterung, Zuschuss zu einem Spezialbadeanzug/-bademode mit Prothesentaschen
  • Jährlich: Zuschuss zu zwei Spezial-BHs mit eingenähten Taschen als Prothesenhalterung
  • Alle zwei Jahre: eine Silikonbrustprothese
  • Alle zwei bis drei Jahre: Zuschuss zu einem Spezialbadeanzug / -bademode mit Prothesentaschen

 

Sekundäres Lymphödem als häufige Folgeerkrankung

Viele Frauen entwickeln nach der Brust OP, ob Mastektomie oder BET, während der weiteren Behandlung ein sekundäres Lymphödem, ohne es zu wissen.

Sind Bestandteile des Lymphsystems geschädigt oder fehlen, sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe an, die nicht abtransportiert werden kann. Dies führt zu einem Flüssigkeitsstau und zu einer Schwellung, die als Lymphödem bezeichnet wird. Je nachdem, ob ein Lymphödem angeboren ist oder sich erst im Laufe des Lebens entwickelt, wird zwischen primärem und sekundärem Lymphödem unterschieden.

Bei sekundären Lymphödemen wird der natürliche Lymphabfluss durch äußere Einwirkungen gestört. Im Hinblick auf eine Brustkrebserkrankung können operative Maßnahmen zur Schädigung von Lymphgefäßen oder Entfernung von Lymphknoten führen. Auch zusätzliche Therapien, wie Strahlentherapie oder Chemotherapie, können Ursachen für eine Ödembildung sein.

Entsteht im Laufe der Brustkrebs-Behandlung eine Schwellung im Arm- oder Rumpfbereich, kann der behandelnde Arzt meist bereits mit Basisdiagnostik, also durch Abtasten und Anschauen, feststellen, ob es sich um ein Lymphödem handelt. Reicht diese einfache Untersuchung nicht aus, werden meist eine Blutuntersuchung oder ein Ultraschall durchgeführt, um der Schwellung näher auf den Grund zu gehen. Die klassische Behandlung eines Lymphödems sind Lymphdrainage und Kompressionstherapie. Eine speziell angepasste Hautpflege und Bewegung sind weitere wichtige Elemente der Behandlung.

 

Pink Oktober

Seit 1985 gilt der Oktober als Brustkrebsmonat. Ins Leben gerufen wurde er durch die American Cancer Society und wird mittlerweile von der Pink Ribbon Association organisiert. Das international bekannte Symbol ist die „rosa Schleife“, die für den Kampf gegen Brustkrebs steht.

Ziel des Aktionsmonats ist es, für die Erkrankung an Brustkrebs zu sensibilisieren und aufzuklären - denn bei kaum einer anderen Krebs Erkrankung ist die Früherkennung des Tumors und ein früher Start der Therapie so wichtig für die Heilungschancen.

Deshalb soll die Kampagne Patientinnen, die an Brustkrebs leiden, ins Rampenlicht rücken, die Information über Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen intensivieren und Gelder für die medizinische Forschung sammeln.

Wer wissen möchte, welche Aktionen in Deutschland stattfinden, wie gespendet werden kann und wer die diesjährigen Botschafterinnen der Kampagne sind, findet alle Informationen bei Pink Ribbon Deutschland.

 

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit der Amoena Medizin-Orthopädie-Technik GmbH entstanden.