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Rollstuhlsport – Einzel, Doppel oder im Team

Sportliche Betätigung sollte einen festen Platz in jedermanns Alltag einnehmen. Sportvereine bieten ein großes Angebot an verschiedensten Sportarten.

Rollstuhlbasketball
© Kampus Production | Pexels

Sportliche Betätigung sollte einen festen Platz im Alltag von Menschen mit Behinderung einnehmen. Gründe dafür gibt es so viele wie gute: Sport stabilisiert das Immunsystem, kräftigt die Herzmuskulatur, hält das Herz-Kreislauf-System in Schach, stärkt Muskeln und Knochen, beugt Krankheiten wie Diabetes vor, fördert die geistige Fitness, u.v.a.

Auch auf die Psyche und Stimmung nimmt Sport einen positiven Einfluss. Sport ist in vieler Hinsicht somit die beste Medizin und eignet sich hervorragend zur Prävention verschiedenster Krankheiten.

Die positiven Effekte strahlen auch in den Alltag. Eine verbesserte Kondition und stärkere Muskeln können sich u. a. wie folgt bemerkbar machen:

  • Weniger schnelle Ermüdung beim Anschieben des Rollstuhls
  • Mehr Ausdauer beim Zurücklegen größerer Distanzen
  • Geringere Abhängigkeit von der Hilfestellung durch Dritte
  • Weniger Muskel- und Gelenkschmerzen

Das richtige Maß

Um einen positiven Gesundheitseffekt zu erzielen, werden regelmäßige Einheiten pro Woche empfohlen, bei der Ausdauer- und Kraftübungen kombiniert werden. Letztendlich erzeugt Regelmäßigkeit auch Routine, die es selbst Sportmuffel erleichtern wird, regelmäßig aktiv zu sein. Ein zu Beginn geringes Pensum, das allmählich gesteigert wird, erleichtert den Einstieg. Für diejenigen, die Sport nicht gerne allein betreiben, sind Sportvereine optimal.

Das richtige Maß:
Die Empfehlung der WHO für Erwachsene im Alter von 18 – 64 Jahren ist es, 150 – 300 Minuten pro Woche aktiv zu sein. Gemeint ist damit aerobes Training bei moderater bis hoher Intensität. Diese Richtlinie gilt für Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen.

Sportarten für Rollstuhlfahrer:innen

Auch bei eingeschränkter Mobilität ist die Anzahl an Sportmöglichkeiten vielfältig. Der Deutsche Behindertensportverband e.V. (DBS) benennt fast 50 verschiedene Sportarten für Menschen mit Behinderung, vom Breiten- bis zum Leistungssport, für Jung und Alt. Die Modifikationen im adaptierten Sport sind i.d.R. gering und kann meist nahezu so ausgeübt werden, wie sie im offiziellen Regelwerk vermerkt sind. Speziell für Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, fasst der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e.V. (DRS) rund 43 Rollstuhlsportarten zusammen. Darüber hinaus engagieren sich die Verbunde dafür, Angebot und Infrastruktur für Parasportarten kontinuierlich auszuweiten.

Unser rehaVital-Lesetipp:
Finden Sie einen passenden Verein über den DRS oder den DBS.

Welche Sportart ist die richtige?

Sport kann als Hobby, Reha-Sport oder zum Wettkampf betrieben werden. Wichtig ist, dass die Aktivität Spaß macht, egal ob im Einzel, Doppel oder als Mannschaftssportart, an Land oder im Wasser. Einen vollständigen Überblick über Sportarten für Menschen mit Behinderung gibt die Website des DBS bzw. DRS.

Im Folgenden stellen wir 5 Rollstuhlsportarten etwas näher vor:

1 – Para-Bogensport

Para-Bogensport kann gleichermaßen im Stehen oder sitzend ausgeübt werden und findet im Freien oder in der Halle statt. Der Schwierigkeitsgrad variiert je nach Größe der Zielscheibe und Distanz. Para-Bogenschießen kann unter Einsatz von Hilfsmitteln mit einer Vielzahl von Einschränkungen betrieben werden. Voraussetzungen zum Erfolg sind Konzentration und Ausdauer.

2 –Para-Kanusport

Beim Para-Kanusport gibt es verschiedene Bootsklassen (Kajak, Kanadier, Einer-, Zweier, Vierer- oder Achter-Boote), in denen man sich sitzend oder kniend mithilfe eines Paddels auf dem Wasser fortbewegt. Die Beweglichkeit im oberen Rücken- und Schulterbereich ist daher Voraussetzung. Für Anfänger eignen sich Kajaks mit Ausleger, um das Boot zu stabilisieren.

3 – Para-Radsport

Der Radsport erfreut sich insgesamt einer hohen Beliebtheit. Die Vielfältigkeit zeigt sich in den vielen Fahrradtypen für unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse. Die verschiedenen Handbike-Modelle lassen sich mühelos vor den Aktivrollstuhl spannen, darüber hinaus werden auch adaptierte Fahrräder genutzt. Um diesen Sport ausüben zu können muss die Beweglichkeit in den oberen oder unteren Extremitäten gewährleistet sein.  

4 – Para-Badminton

Bei Para-Badminton ist Schnelligkeit gefragt. Stehend oder sitzend kommt es bei diesem Rollstuhlsport vor allem auf die Beweglichkeit im Schlagarm an. Trainiert wird mit Badmintonschlägern und Federbällen. Beim Integra-Badminton spielen Rollstuhlfahrer:innen und Fußgänger:innen zusammen im Doppel.

5 – Rollstuhlbasketball

Beim Rollstuhlbasketball handelt es sich um eine der populärsten Rollstuhlsportarten, die sich an das Regelwerk des Basketballs anlehnt. Gespielt wird sowohl im Freien als auch in der Halle. Aufgrund des dynamischen Ablaufs werden sowohl konditionelle als auch koordinative Fähigkeiten gefragt.

Welcher Sportrollstuhl ist der richtige?

 

Viele Rollstuhlsportarten kann man im Aktivrollstuhl ausüben. Für ein gehobeneres Leistungsniveau haben sich viele Hersteller der wachsenden Nachfrage angenommen und Rollstühle und andere Hilfsmittel an die Herausforderungen und unterschiedlichen Einsätze angepasst und auch im Hinblick auf Design und Material optimiert.

Faktoren für einen Sportrollstuhl:

  • Wird Schnelligkeit oder erhöhte Stabilität gefordert?
  • Werden Verstärkungen oder Schutzvorkehrungen benötigt?
  • Wird der Sport drinnen oder draußen praktiziert?

Bei Sportarten wie Basketball oder Badminton kommt es auf Schnelligkeit an. Für ein rasches Wenden bei gleichzeitiger Fahrstabilität sind die Räder daher angewinkelt. Basketball-Rollstühle sind zudem mit Rammbügeln ausgestattet, Badminton-Rollstühle, haben Stützräder vorne und hinten. Für Badminton und Tennis werden i.d.R. die gleichen Rollstühle verwendet. Rugby oder Hockey erfordern zusätzliche Schutzvorrichtungen, die am Rollstuhl angebracht werden. Je nach Anforderung sorgt ein Kippschutz für mehr Sicherheit. Beim Radsport wird das Design der Handbikes zugunsten der Aerodynamik angepasst.

 

Nicht zuletzt zählt auch die Rahmenart im Rollstuhlsport: Rahmen aus Aluminium bieten Stabilität, Rahmen aus Titan sind hingegen leichter und wendiger.

Im Sanitätshaus werden verschiedene Aktiv- und Sport-Rollstühle angeboten, die auf die jeweilige Sportart und den individuellen Mobilitätsgrad zugeschnitten sind. Im Rahmen der Beratung können die Rollstühle ausführlich getestet und Probe gefahren werden.

„Team Sunrise“-Sportler im Portrait

Der Rollstuhlhersteller Sunrise Medical sponsort 37 Elite-Athleten und -Athletinnen aus 12 unterschiedlichen Sportarten. Ihre unterschiedlichen Hintergründe, sportlichen Leistungsniveaus und Behinderungen sind auf der Team Sunrise Website portraitiert. In ihren persönlichen Profilen erzählen die Athleten und Athletinnen von ihren Einschränkungen und was sie in ihrer Sportart antreibt. Auch die zum Einsatz kommenden Sport-Rollstühle von RGK, Quickie und Sopur werden auf der Seite vorgestellt.

 

 

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Sunrise Medical GmbH entstanden.