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Schmerzender Ellenbogen – Was hilft bei Tennisarm und Golferarm?

Ein stark schmerzender Ellenbogen, der zunehmend alltägliche Bewegungen einschränkt – das weitverbreitete Phänomen des Tennisarms kennt jede:r aus dem näheren Umfeld. Doch was passiert bei einem Tennisarm eigentlich im Ellenbogen und wie unterscheiden sich die Symptome vom sehr ähnlichen Golferarm? Wie sieht eine Behandlung aus und wie kann man selbst mit Übungen die Heilung unterstützen? Wir geben einen Überblick.

© ORMED GmbH, a company of Enovis

Was ist eigentlich ein Tennisarm und wie äußert er sich?

Der Tennisarm, oder auch Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis), gehört zu den Sehnenansatzerkrankungen. Diese Sehnenansätze bekommen, aufgrund von wiederkehrenden Überlastungen durch eine immer gleiche Bewegung, kleine Mikrorisse, die zu einer Entzündung führen können. Betroffen sind dabei die Streckermuskeln des Unterarmes, deren Ansätze oberhalb des Ellenbogengelenks an der Außenseite des Oberarmknochens zu finden sind.

Die Entzündung führt zum typischen Symptom: den starken Schmerzen im Ellenbogen, die bis in die Hand ausstrahlen können. Die Außenseite des Oberarmknochens, wo der betroffene, gereizte Sehnenansatz sitzt, ist meist auch druckschmerzhaft.

Am Anfang der Erkrankung entsteht der Schmerz erst nach längerer Belastung. Im Verlauf tritt der Schmerz aber auch bei normaler Belastung oder sogar auch im Ruhezustand auf. Dies schränkt auch zunehmend die Bewegungsfreiheit der Betroffenen ein, die Schwierigkeiten haben, eine Tasse anzuheben oder einen Deckel abzuschrauben.

Das Spielen von Schlägersportarten, wie Tennis, mit einer falschen Technik begünstigt die Entstehung eines Tennisarms – daher der klingende Name. Alltäglichere Bewegungen, wie z.B. intensives Heimwerken, oder stundenlanges Arbeiten am Computer sind allerdings häufiger Auslöser, als eine sportliche Überbelastung.

Wie unterscheidet sich der Golferarm vom Tennisellenbogen?

Im Gegensatz zum Tennisarm, dessen Beschwerden sich auf die Außenseite des Ellenbogens konzentrieren, schmerzt beim Golferarm die Innenseite des Ellenbogens. Dadurch lässt sich das Handgelenk schwer beugen. Alltägliche Bewegungen, wie das Greifen von Gegenständen oder Händeschütteln, sind im fortgeschrittenen Stadium eines Golferellenbogens nur noch schwer möglich. Die Ursache der Schmerzen, die Überreizung der Sehnenansätze, ist dieselbe, wie beim Tennisellenbogen. Sie tritt durch eine physische Überlastung der entsprechenden Muskulatur und Sehnenansätze der Ellenbogeninnenseite auf.

Können Schmerzen im Ellenbogen auch andere Ursachen haben?

Wenn der Ellenbogen schmerzt, muss allerdings nicht automatisch ein Tennisarm oder ein Golferellenbogen dahinterstecken. Auch eine Schleimbeutelentzündung, Arthrose im Ellbogengelenk oder auch ein eingeklemmter Nerv in der Halswirbelsäule können ursächlich für Ellenbogenschmerzen sein und somit ähnliche Symptome zeigen. Deshalb ist es wichtig, die Beschwerden immer von einem Orthopäden abklären zu lassen, damit eine geeignete Behandlung erfolgen kann.

Bei Schmerzen im Ellenbogen sollte immer frühzeitig ein orthopädischer Facharzt aufgesucht werden. Denn eine Therapie nach der Diagnose Tennisarm oder Golferellenbogen im Anfangsstadium ist in 9 von 10 Fällen erfolgreich. Wird mit dem Arztbesuch zu lange gewartet, kann es zu einer chronischen Entzündung kommen, die immer wieder auftritt und wesentlich komplizierter zu behandeln ist.

Wie sieht die Therapie eines Tennisarms bzw. Golferellenbogens aus?

Im ersten Schritt ist es nach der Diagnose Epicondylitis wichtig, das Ellbogengelenk ruhig zu stellen und herauszufinden, welche belastenden Bewegungen Auslöser für die Beschwerden sind. Diese sollten zukünftig vermieden werden bzw. es können, bei alltäglichen Bewegungen, gesündere Bewegungen eingeübt werden oder, im Falle einer auslösenden Sportart, an der Beseitigung der technischen Fehlbewegungen gearbeitet werden.

Bei akuten Schmerzen im Ellenbogengelenk, gerade auch nach einer Überbelastung, sollte der Tennisarm bzw. Golferellenbogen an der schmerzenden Stelle gekühlt werden. Handelt es sich bereits um eine chronische Entzündung, sollte allerdings besser mit Wärme gearbeitet werden.

Quermassagen, die bei Schäden an Muskeln und Sehnen angewendet werden, können, gerade in Kombination z.B. mit einer extrakorporalen Stoßwellentherapie, ebenfalls schmerzlindernd wirken.

Darüber hinaus können die Beschwerden einer Epicondylitis auch medikamentös behandelt werden, um die Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Gängige medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung sind:

  1. Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs): Diese Medikamente, wie Ibuprofen oder Naproxen, können Schmerzen lindern und den Entzündungsherd eindämmen. Sie können als Tabletten eingenommen oder als äußerlich anzuwendende Cremes oder Gele auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
  2. Kortikosteroide: In einigen Fällen kann ein Arzt Kortikosteroide in die betroffene Stelle injizieren, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Diese Injektionen sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
  3. Lokalanästhetika: Lokalanästhetika können vorübergehend Schmerzen lindern. Sie werden normalerweise in Form von Salben oder Cremes auf die betroffene Stelle aufgetragen.
  4. Schmerzmittel: In einigen Fällen können Schmerzmittel wie Paracetamol verschrieben werden, um Schmerzen zu lindern. Diese sollten jedoch nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Heilen die Mikrorisse in den Sehnenansätzen ab, verkürzen sich die Sehnenstränge. Deshalb ist es wichtig, im Anschluss der akuten Therapie, in Form einer physiotherapeutischen Behandlung, Sehnen und Muskulatur zu dehnen und zu kräftigen. Zudem bietet es sich an, vorbeugend eine Epikondylitisspange oder eine Ellenbogenbandage zu tragen.

 

Wie wirken Epikondylitisspange und Ellenbogenbandage?

Eine Epikondylitisspange wird um den Unterarm getragen. Sie übt zum einen mit einer Pelotte Druck auf die Sehnenansätze am Ellenbogen aus und verringert dabei die Belastung der bei Tennis- oder Golferarm betroffenen Muskeln und Sehnen. Eine sogenannte Druckpelotte übt genau auf den betroffenen Sehnenansatz Druck aus und sorgt so für Entlastung und Schmerzreduktion. Außerdem wird die Durchblutung im betroffenen Bereich verbessert. Dies trägt dazu bei, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

Darüber hinaus stabilisiert die Spange das Handgelenk und den Unterarm und entlastet so Muskeln und Sehnen. So wird die Heilung weiter unterstützt und neuen Verletzungen vorgebeugt.

Epikondylitisspangen der neuen Generation, wie z.B. die EpiForce ® STRONG der DONJOY®-Bandagenlinie von ENOVISTM, haben eine versetzbare Druckpelotte, die sowohl auf einen Tennis-, als auch einen Golferarm anwendbar ist. Die Orthese ist aus Schnappband-Material hergestellt und wickelt sich sofort um den Arm und sorgt so für eine individuell enge und gleichzeitig bequeme Passform. Die EpiForce® STRONG ist wenig auftragend und kann somit im Alltag unauffällig auch unter der Kleidung getragen werden.

Eine Ellenbogenbandage wirkt zum einen, wie die Spange, ebenfalls über Druck. Sie besitzt dabei zwei Druckpelotten, wirkt also auf Außen- und Innenseite des Armes. Bei der EpiForce® Ellenbogenbandage bestehen diese Druckpelotten aus Silikon. Eine zusätzliche Wirkung bietet eine Ellenbogenbandage durch einen Kompressionsgurt, der für eine zusätzliche Stabilisierung sowie eine propriozeptive Stimulation sorgt. Dieser Gurt ist bei der EpiForce®-Bandage individuell einstellbar und sogar abnehmbar.

Welche unterstützenden Übungen kann ich machen, um meinen Ellenbogen fit zu halten?

Gezielte Übungen können den Heilungsverlauf des Tennisellenbogens oder Golferarms, begleitend zur Behandlung und Physiotherapie, positiv beeinflussen. Im Nachgang der Behandlung können diese Übungen zudem dafür sorgen, den Ellenbogen zu trainieren und, in Kombination mit einer Verhaltensänderung im Bewegungsmuster, einem Rückfall in die Überlastung der Sehnenansätze vorbeugen.

Mehrere hilfreiche Videos, in denen unterschiedliche Übungen gezeigt werden, finden Sie auf der Website von ENOVIS™, unter Therapieübungen bei Epicondylitis.

 

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit ORMED GmbH, a company of Enovis entstanden.