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Corona-Krise: rehaVital beschafft Mitgliedsbetrieben dringend benötigte Schutzausrüstung

Medizinische Schutzausrüstung, insbesondere Atemschutzmasken (ob einfacher Mundschutz oder FFP2-Atemmasken), sind in Gesundheitsbetrieben derzeit Mangelware. Hilfsmittelleistungserbringer, wie z.B. Sanitätshäuser, stehen zudem vor dem Problem, dass sie, im Gegensatz zu Ärzten und Krankenhäusern, nicht von der zentralen Beschaffung der Bundesregierung profitieren. Deshalb hat die rehaVital Gesundheitsservice GmbH autark ein Kontingent an Atemschutzmasken beschafft, mit dem sie ihre Mitgliedsunternehmen versorgt.

Geeignete Schutzausrüstung wird auch von den Hilfsmittelleistungserbringern in allen Bundesländern derzeit dringend benötigt, um weiter mit Patienten in direktem Kontakt stehen zu können, ohne sich oder den Patienten zu gefährden. Fehlt die entsprechende Schutzausrüstung, könnten die Sanitätshausmitarbeiter Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nicht mehr zur Patientenversorgung betreten. Oder Patienten könnten nicht aus der Klinik entlassen werden, weil die wohnortnahe Versorgung nicht sichergestellt ist. Beides hätte eine zunehmende Belastung der Krankenhäuser zur Folge. Eine flächendeckende Patientenversorgung wäre so ebenfalls nicht mehr gewährleistet.

„Leider gehören wir nicht zu den Gesundheitsinstitutionen, die an der zentralen Beschaffung von Schutzausrüstung durch den Bund teilhaben können“, erklärt Jens Sellhorn, Geschäftsführer der rehaVital. „Natürlich gehören Ärzte und besonders Krankenhäuser zu denen, die an erster Stelle stehen, wenn es an die Verteilung geht. Unsere Mitgliedsbetriebe stehen dadurch aber schon seit Wochen vor dem riesigen Problem, dass sie nicht wissen, wie sie ihre Patientenversorgung aufrechterhalten sollen, wenn Atemschutz und Desinfektionsmittel immer knapper werden und keine Aussicht auf Nachlieferung besteht.“

Die rehaVital beschloss deshalb vor einigen Wochen, selbst tätig zu werden und eine große Menge an Atemschutzmasken für die eigenen Mitgliedsunternehmen aus dem Ausland zu beschaffen. In Zeiten der Corona-Krise stellte dies eine große Herausforderung für das zentrale Beschaffungsmanagement der Verbundgruppe dar, die aber am Ende von Erfolg gekrönt war. Bis zum 24.04.2020 wurden insgesamt 200.000  Atemschutz- sowie 150.000 Mundschutzmasken bei der rehaVital in Hamburg angeliefert, die jetzt zentral organisiert an die Mitglieder in ganz Deutschland verteilt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Mitgliedern Akuthilfe in diesen besonderen Zeiten leisten können. Die Beschaffung war nicht einfach und auch langwierig. Der Erfolg macht die Anstrengungen aber wieder wett“, fasst Frank Strobel, stellvertretender Bereichsleiter Beschaffungsmanagement der rehaVital, zusammen. Er kritisiert allerdings, dass auf die Ware noch zusätzliche Zollgebühren entfielen. Eine Zollbefreiung betrifft medizinische Schutzausrüstung in der Corona-Krise nur, wenn diese von staatlichen Institutionen zur nicht-gewerblichen Distribution importiert werden. Die rehaVital wird somit als gewerblicher Importeur behandelt und muss auch die damit verbundene Zollgebühr entrichten. „Es ist natürlich ärgerlich, dass wir zum einen nicht vom BMG bei der Verteilung von Schutzausrüstung eingebunden werden und zum anderen nun auch noch Gebühren zahlen müssen, obwohl wir die Masken ja nur zum Schutz unserer Mitarbeiter und der Patienten verwenden“, konstatiert Strobel. „Allerdings nehmen wir diese Zusatzkosten lieber in Kauf, bevor unsere Mitglieder ganz ohne Atemschutz dastehen. Wir prüfen aber derzeit, ob wir die erhobenen Gebühren auf politischer Ebene anfechten können.“

Insgesamt wertet die rehaVital die Beschaffung als wesentlichen Erfolg in dieser schwierigen Situation und freut sich, dass ihre Mitgliedsbetriebe vorerst weiter in der Lage sind, die Patientenversorgung in ihren Regionen sicherzustellen.

„In der aktuellen Situation benötigen wir den Mund- und Nasenschutz dringend“, betont Philipp Joos, Leiter Zentraleinkauf des rehaVital-Mitglieds Schaub KG in Freiburg. „Einerseits, um die Hilfsmittel-Versorgungen weiterhin unter Berücksichtigung des „bestmöglichen Schutzes“ für unsere Kunden sowie Mitarbeiter zu gewährleisten und andererseits, um das Übertragungsrisiko so weit wie nur möglich zu reduzieren. Die Lieferung der Masken hilft uns deshalb in dieser akuten Phase der Epidemie wirklich weiter.“