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In Hamburg sagt man Tschüss - Abschied von Harald Fischer aus dem rehaVital-Aufsichtsrat

Harald Fischer ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens und war in dieser Rolle auch 20 Jahre Mitglied im rehaVital-Aufsichtsrat. Anlässlich seines Austritts aus dem Aufsichtsrat möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Herrn Fischer für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken und mit ihm die gemeinsame Zeit Revue passieren lassen.

Das rehaVital-Mitglied Fuchs & Möller versorgt seit 1933 Patient:innen in und um Mannheim. Mit aktuell rund 130 Mitarbeiter:innen und 5 Standorten hat sich heute aus dem traditionellen Sanitätshaus ein Gesundheitshaus mit hochspezialisierten Kernkompetenzen entwickelt.

Ob Sanitätsfachhandel, Orthopädietechnik, Orthopädieschuhtechnik, Rehatechnik, Rehasonderbau, Homecare oder Medizintechnik: In Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten, Therapeut:innen, Kostenträgern, Einrichtungen und Angehörigen versorgt Fuchs & Möller kompetent unterschiedliche Patient:innen mit ganz individuellen Bedürfnissen.

Harald Fischer ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens und war in dieser Rolle auch 20 Jahre Mitglied im rehaVital-Aufsichtsrat.
Anlässlich seines Austritts aus dem Aufsichtsrat möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Herrn Fischer für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken und mit ihm die gemeinsame Zeit Revue passieren lassen.

Herr Fischer, seit wann sind Sie und ihr Unternehmen Mitglied der rehaVital?
Meines Wissens sind wir seit April 1990 Mitglied der rehaVital. Also schon fast seit der ersten Stunde. 

Wann wurden Sie Mitglied im rehaVital-Aufsichtsrat?
Das war im Sommer 2001. Da leider ein Mitglied des Aufsichtsrats verstarb, wurde ich auf der damaligen Gesellschafterversammlung in den Aufsichtsrat gewählt – obwohl ich nicht persönlich anwesend sein konnte.

Was hat Sie überzeugt, sich als Kandidat für den Aufsichtsrat zu bewerben?
Gemeinsam an Lösungen für unsere Branche zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass man sich selbst einbringen muss, wenn man etwas bewegen möchte.  

Gibt es einen besonderen Moment im Aufsichtsrat, an den Sie gerne zurückdenken?
Da gibt es sehr viele und ich denke immer sehr gerne an unsere gemeinsame Zeit zurück – auch wenn unsere Anstrengungen gemeinsame Lösungen für Probleme zu finden sicher nicht immer leicht waren.
Insgesamt sitzen im rehaVital-Aufsichtsrat neun Mitglieder. Alle Mitglieder sind Geschäftsführer:innen ihres eigenen Unternehmens, in dem sie den Kurs weitestgehend alleine bestimmen. Sozusagen ein Team aus „Alphatieren“. Im Aufsichtsrat geht es aber immer darum einen gemeinsamen Konsens zu finden, der für alle Mitglieder der rehaVital die beste Entscheidung ist. Damit das klappt hatten wir einige sehr gute Workshops und teambildende Maßnahmen, welche zwar sehr zeitintensiv waren, aber mich persönlich, und ich denke auch alle anderen, letztendlich in der eigenen Entwicklung weit gebracht haben. 

Trotz einiger personeller Veränderungen sowohl in der Geschäftsführung als auch im Aufsichtsrat ist es uns immer gelungen, auch bei unterschiedlichen Ansätzen und intensiver, aber durchaus positiver Streitkultur, für die jeweils aktuelle Situation die beste Lösung zu finden.
Ich trete mit dem Gefühl aus dem Aufsichtsrat aus, dass wir, soweit es in unseren Möglichkeiten lag, sehr viele Weichen für die Zukunft gestellt haben, um auch weiterhin als Verbundgruppe erfolgreich zu sein. 
Die zukünftigen Herausforderungen sind vielfältig. Die Digitalisierung und all die damit verbundenen Themen verändern unser tägliches Handeln immens. So finden immer mehr Beratungen, Besprechungen etc. digital statt, das Handwerk verändert sich von der Werkbank zum 3D-Drucker und so gibt es vieles, was wir hinter uns lassen müssen und neu entdecken werden. Mal mit einem lachenden Auge, mal mit einem weinenden.

Gibt es eine Entscheidung des Aufsichtsrats, auf die Sie besonders stolz sind?
2019 haben wir mit Jens Sellhorn die Position des Geschäftsführers der rehaVital neu besetzt, worüber ich mich noch immer sehr freue. Für mich stehen immer die Menschen im Vordergrund und deshalb bin ich sehr froh darüber, dass wir heute wieder mehr miteinander reden und uns austauschen. Klarheit, Transparenz und Respekt voreinander sind im täglichen Umgang die Voraussetzungen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Damit auch jeder seinen Beitrag leisten kann, denn ohne diesen geht es nicht.

Welche Meilensteine sind Ihnen sonst noch gut in Erinnerung geblieben?
Es bedurfte immer viel Überzeugungsarbeit bei den Partnern und Gesellschaftern Änderungen erfolgreich umzusetzen. Aber am Ende lohnt es sich doch immer. Spontan fällt mir dazu ein:

  • Ein Meilenstein, auf den wir alle gemeinsam stolz sein können, ist das Ende der Ausschreibungen, dass im Jahr 2019 beschlossen wurde. Als vor einigen Jahren zum ersten Mal das Thema Ausschreibungen aufkam, haben wir gemeinsam mit den anderen großen Verbänden und Interessengruppen gegen diese gekämpft. Ich bin davon überzeugt, dass unsere harte Arbeit als Verbund sowie die Zusammenarbeit mit Akteuren, die wir zuvor nur als Wettbewerber wahrgenommen haben, einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass die Ausschreibungen letztendlich wieder abgeschafft wurden. Das hat uns gezeigt, dass wir alle gemeinsam viel mehr erreichen können und noch sehr viel Potenzial in uns steckt.  
  • Ganz frisch ist auch das Projekt reviDacon mit dem zentralen Artikelstamm (ZAST) ein großer Meilenstein. Mit dieser neuen digitalen Plattform haben wir den Grundstein für alle digitalen Projekte, die in Zukunft sicher auf die Branche zukommen werden. 

Wie hat sich Ihrer Meinung nach der Hilfsmittelmarkt in den letzten 20 Jahren verändert? Was waren damals die größten Herausforderungen und welche sind es heute? 
Der Markt ist immer mehr kapitalgetrieben und ohne ständige Prozessoptimierung nicht mehr erfolgreich zu bearbeiten. Wenn es damals für den Einzelnen noch eher möglich war, in seiner Region erfolgreich zu sein, ist es heute ohne entsprechende Kooperationen für kleinere Unternehmen zunehmend schwieriger. Die immer stärker zunehmende Verwaltungsarbeit, bedingt durch die unterschiedlichsten Vorgaben wie HHVG, gesetzliche Zuzahlung, DSGVO etc., lassen uns immer weniger Zeit am Patienten und wir verbrauchen mehr Zeit mit nicht wertschöpfungsgebenden Prozessen.

Welche Herausforderungen sehen Sie in den kommenden Jahren auf den Hilfsmittelmarkt zukommen? 
Aus meiner Sicht muss die Branche mehr denn je zusammenstehen. Gemeinsam sind wir größer und damit stärker, nur so können wir der wachsenden Konzentration durch unterschiedliche Interessenvertreter die Stirn bieten.
Einerseits stehen uns die Kostenträger mit immer größeren Ausgaben und damit verbundenen Leistungskürzungen gegenüber, gleichzeitig bilden sich aber auch in unserer eigenen Branche mehr und mehr Gruppen. Wie z.B. Krankenhausgesellschaften, Lieferanten, Private Equity u.v.m. 
Um auch zukünftig im Gesundheitswesen eine auch nach Werten orientierte Versorgungslandschaft abzubilden, ist es aus meiner Sicht unabdingbar, die einzelnen Kräfte im Gleichgewicht zu halten und sehr darauf zu achten, dass das Kapital nicht zum alleinigen Gradmesser wird.

Was wünschen Sie sich in Zukunft von der rehaVital und dem rehaVital-Aufsichtsrat?
Es gilt der alte Spruch, die Weisheit zu besitzen, das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden zu können.
Ich bin der festen Überzeugung, dass ein gemeinsamer Weg erfolgreicher ist und Kompromisse notwendig sind – ohne dabei die eigene Identität aufzugeben.

Möchten Sie uns noch etwas mit auf den Weg geben?
Wenn wir unsere Werte behalten, welche auf Achtsamkeit und Ehrlichkeit, Respekt und auch Leistungsbereitschaft beruhen, werden wir langfristig erfolgreich sein. 
Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters. Es hat viel mit der eigenen Haltung zu tun und manchmal muss man auch etwas loslassen – ohne es zu vergessen.